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Grenzen:
unser neues Programm Herbst/Winter ist erschienen
Unser aktuelles Programmheft für Herbst/Winter 2023/24 ist erschienen.
Sie finden es in allen Pfarrbüros, Kirchen, Tourist-Infos sowie in der KEB Geschäftsstelle.
Wir freuen uns auf viele TeilnehmerInnen und interessante Veranstaltungen!
Wenn Sie es lieber digital haben wollen, können sie sich hier das Programm als PDF-Datei herunterladen.
„Wie könnte Heimat gedacht sein?“
Vom Wohnen, Bauen und Leben im ländlichen Raum Eine Betrachtung von Hans Haslsteiner, Yvonne und Michael SchrattenthalerDie ländlichen Regionen erleben seit Jahrzehnten einen gewaltigen Strukturwandel. Waren diese Räume ursprünglich agrarisch geprägt, mit einer passgenauen Infrastruktur und einer lokalen, pragmatischen Baukultur die sinnig in die dominierende Landschaft gebettet war, verändern sich diese Bilder dramatisch. Ortskerne entleeren sich immer heftiger, verwahrlosen großflächig. Es gilt rigoros das Motto: Abriss vor Sanierung. Der Siedlungsbrei um diese gewachsenen Strukturen aus einem Konglomerat von wilder, ungezügelter Einfamilienhausbebauung in unvorstellbaren Ausformungsexzessen, schiebt sich immer gewaltiger in die Landschaft. In gleichem Maße versuchen seit Jahrzehnten staatliche Förderstellen, aufgeschlossene Kommunen, sowie Planer aus diversen Disziplinen gegenzusteuern und alternative, bessere Konzepte umzusetzen, bisher mit sehr bescheidenem Erfolg. Mediale Mahner und Lehrmeister, wie der Fernsehjournalist Dieter Wieland versuchten es über Jahre hinweg mit Bewusstseinsbildung. Baumärkte und Bauindustrie sind jedoch eindeutig erfolgreicher und dominieren die gebaute Mode-Ästhetik. Waren es in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die rustikalen Landhäuser mit Erkerromantik und Schnitzbalkon, folgten darauf die pseudomediterranen Toskana-Villen im bunten Miniformat mit ocker-melierter Mönch- und Nonnendeckung. Aktuell geistert die banalisierte, kalte Neomoderne in Weiß und Anthrazit-Plastik durch das Neubaugebiet, garniert mit einem pflegeleichten, pflanzenfreien Zen-Kieselgarten. Wie könnte besseres Bauen in der Region aussehen? Welche Strategien sind erfolgversprechend? Welche Werte beim Bauen und Wohnen im ländlichen Raum sind vermittelbar. Warum gefällt Plastik besser als patiniertes Holz? Wie bildet man Bewusstsein und Ästhetik? Verändern die dramatisch anstehenden, globalen Probleme etwas? In ausgesuchten, einfachen Beispielen und eigenen Projekten aus der Region, versuchen die Referenten sich dem Thema zu nähern. Dabei geht es um angemessene Bauformen und deren Integration in das Umfeld, um Reaktivierung und Nachnutzung von Baubeständen im Sinne von Innenentwicklung und um die Revitalisierung des öffentlichen Raumes. Es geht um grundsätzliche Prinzipien die auch heute noch Gültigkeit haben. Es geht dabei sicherlich nicht um Regularien oder Ideologien. Jede stimmige Bauaufgabe ist letztlich spezifisch. Es geht um Haltung, soll auch heißen vom Alten lernen und überzeugend in die Zeit transferieren.
Referent/in
Yvonne Schrattenthaler, Referenten
Michael Schrattenthaler
Hans Haslsteiner