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Unser neues Programm ist erschienen
Unser Programmheft für Herbst/Winter ist soeben druckfrisch erschienen.
Unser aktuelles Programmheft finden Sie in allen Pfarrbüros, Kirchen, Tourist-Infos sowie in der KEB Geschäftsstelle.
Wir freuen uns auf viele TeilnehmerInnen und interessante Veranstaltungen!
Wenn Sie es lieber digital haben wollen, können sie sich hier das Programm als PDF-Datei herunterladen.
Fremd.Sein.Heimat – Episches Doku-Theater oder Wenn Vergangenheit und Zukunft Gegenwart werden
nach Gesprächen mit Zeitzeugen aufgezeichnet und ergänzt durch Michaela Stögbauer, als Zweipersonenstück von FRANZ CSIKYEs ist kein leichtes Thema: Die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Polen, Tschechien, Ungarn, Serbien war lange Zeit in den Ursprungsländern ein Tabu und hatte in Deutschland den Geruch rechtsextremer revanchistischer Gesinnung. Schwierig ist das Thema auch, weil aktuell die Flucht und Vertreibung vieler Menschen aus Vorderasien und Nordafrika in der deutschen Gesellschaft Kontroversen zwischen hasserfüllter Ablehnung und euphorischem Willkommen hervorruft. Auch die „Rucksackdeutschen“ aus dem Osten hatten es nach dem 2. Weltkrieg als Minderheit nicht leicht, in der Mehrheitsgesellschaft der deutschen „Eingeborenen“ Fuß zu fassen. Und trotz aller Unterschiede: Heimatverlust, Fremdheit und Eingliederungsprobleme in unserer Gegenwart decken sich im individuellen Erleben mit „damals“. Darum werden im Stück beide Themenkomplexe verwoben.
Die eigentliche Story ist schnell erzählt und nur Anlass für vielfache dokumentarische Erinnerungen und Erlebnisse, aber auch für kabarettesk-satirische Einschübe und Kommentare: Nach dem Tod einer Tante erbt ein Geschwisterpaar „mit Migrationshintergrund“ einen Fluchtkoffer voller Aufzeichnungen über die Vertreibung der Familie aus dem Böhmerwald. Aber es geht nicht um Nostalgie. Wichtiger ist der Spannungsbogen zwischen „altheimatlicher“ Prägung und „neuheimatlichem“ Assimilationswunsch oder -druck. Und dies ist auch der Mechanismus, der aktuell bei vielen Flüchtlingen und Vertriebenen wirkt.
Der Autor FRANZ CSIKY, selbst aus Siebenbürgen stammend, hat den vielfarbigen Stoff zu einer ebenso vielfarbigen Spielvorlage geformt. Gespielt wird das Stück in der Inszenierung von ROLF P. PARCHWITZ als Erzähltheater: MICHAELA STÖGBAUER und KURT SCHÜRZINGER verkörpern das Geschwisterpaar LINDA und JOST, sie „springen“ aber auch in eine Vielzahl anderer Rollen dieser „dramatischen Erzählung“. Unterstützt von Musik (Bass-Klarinette und C-Saxophon: DAVID JÄGER) und Gesang entsteht so ein Bild, das auf unterhaltsame und nachdenkliche Weise ein „Damals“ mit dem „Heute“ zusammenführt und das vor dem erneuten Entstehen von Ressentiments, Ablehnung und Rassismus warnt.
Referent/in
Frau Michaela Stögbauer, Referenten
Kurt Schürzinger
Herr David Jäger